Sehr geehrte Mitglieder,

am vergangenen Freitag, den 19.11.2021, fand die im Vorjahr pandemiebedingt verschobene Landesversammlung des Bayerischen Schulräteverbandes e. V. unter dem Motto „Herausforderung Zukunft“ in digitalem Format statt.

Im Namen der gesamten Vorstandschaft möchte ich mich an dieser Stelle nochmals sehr herzlich für die erfreulich hohe Zahl an Teilnehmern bedanken. Mehr als 150 Mitglieder hatten die Konferenz von 09:00 bis 14:30 Uhr mitverfolgt. Darüber hinaus danken wir für zahlreiche positive Rückmeldungen im Nachgang der Veranstaltung, der dabei ein inhaltlich, organisatorisch und technisch gelungener Ablauf attestiert wird.

Damit auch alle weiteren Mitglieder entsprechend informiert sind, im Folgenden ein kurzer Abriss wichtiger Informationen zur Tagung:

Es war uns ein zentrales Anliegen, aktuelle Belange, aber auch mittel- bis langfristige standespolitische Schwerpunktsetzungen gegenüber dem Kultusministerium zu kommunizieren.

Unter anderem kamen dabei folgende Inhalte und Forderungen zur Sprache:

  • Die Pandemie lässt die Bedeutung lokaler Strukturen besonders deutlich werden. Doch eine vor Ort tätige, netzwerkende und neutral wirkende Schulaufsicht ist auch außerhalb der Krise unabdingbar. Pläne zur überregionalen Zusammenlegung von Staatlichen Schulämtern zu Schulamtsverbünden und sogenannten „Keimzellen“ lehnt der BSV demzufolge ab. Landräte und Oberbürgermeister sind sich des Wertes der ortsbezogenen Schulaufsicht in ihrem Zuständigkeitsbereich bewusster denn je.
  • Eine Kooperation zwischen Staatlichen Schulämtern wird grundlegend befürwortet, jedoch nur, wenn sie den beteiligten Akteuren sinnvoll erscheint und einen Mehrwert zur Folge hat. Ein verordnetes Kooperationsgebot ist nach Ansicht des BSV nicht zielführend.
  • Der derzeitige und vor allem pandemiebedingte Personalengpass stellt viele Staatliche Schulämter bei der Versorgung der Schulen vor enorme Probleme. Die seitens des Staatsministeriums bislang angebotenen Maßnahmen und Lösungsansätze greifen zu kurz. Ein klares Signal seitens der Politik wäre vonnöten, da Wirklichkeit und kommunizierter Anspruch andernfalls zunehmend auseinanderklaffen. Staatliche Schulämter tragen derzeit mehr denn je entscheidend dazu bei, das schulische System aufrecht zu erhalten.
  • Die Belastung der Staatlichen Schulämter und Bezirksregierungen ist dabei enorm. Nicht nur Beschwerden und Klagen seitens der Elternschaft, auch die Beratung und Begleitung der Schulen nimmt stetig zu. Die Staatlichen Schulämter sind während der Krise beinahe rund um die Uhr erreichbar und fungieren als Ansprechpartner für Schulen, Koordinierungsgruppen und zahlreiche weitere Institutionen.
  • Staatliche Schulämter müssen nicht nur deshalb, sondern grundlegend personell adäquat aufgestellt werden. Dafür ist es wichtig, geteilte bzw. sogenannte halbe Schulratsstellen in ganze Stellen überzuleiten sowie eine den Erfordernissen angepasste Ausstattung mit Verwaltungsangestellten sicherzustellen. Zudem müssen Ressourcen für die Beratung in
    Schulratsstellen investiert werden, anstatt diese in immer wieder neu ausgebrachte Anrechnungsstunden für Lehrkräfte anzulegen.
  • Die Staatlichen Schulämter benötigen Unterstützung durch das zuständige Staatsministerium. Im administrativen Bereich (verwendete Software, verlässliche Kommunikationswege etc.) ebenso, wie bei der Durchsetzung politischer Maßnahmen gegen Widerstände vor Ort, sprich an der gesellschaftlichen Basis. Dies ist aktuell relevanter denn je.
  • Bezüglich der Besoldung fordert der BSV als ersten Schritt einer sachlogischen Fortsetzung der Dienstrechtsreform die Hebung aller Fachlichen Leiter auf die Besoldungsstufe A15z. Das Startsignal dazu muss allerdings aus dem Kultusministerium kommen.

Das im Zuge der Landesversammlung seitens Frau Staatssekretärin Anna Stolz klar formulierte Bekenntnis zu den Staatlichen Schulämtern vor Ort werten wir als positives Signal und hoffen sehr, dass dieses auch nach der Corona-Krise politisch Bestand haben wird.

Sämtliche zur Tagung eingereichten Anträge, darunter auch satzungsändernde Anliegen, wurden mit der entsprechend erforderlichen Mehrheit angenommen. Die Umsetzung der Satzungsänderungen, unter anderem die Umbenennung des Verbandes in „Bayerischer Schulaufsichtsverband e. V.“, wird zeitnah vollzogen.

Der online zugeschaltete Referent, Hartwin Maas (Institut für Generationenforschung Augsburg), ordnete sehr prägnant die Prägungen, Wünsche und Befindlichkeiten der „Generation Z“ in die der vorangegangenen Generationen seit Kriegsende ein und setzte wichtige Impulse zum Verständnis junger Schüler- und Lehrergenerationen. Im Rahmen der Personalführung stellt die Begleitung von Lehrkräften unterschiedlicher Generationen zweifelsfrei eine aktuelle und zukünftige Herausforderung für die Schulaufsicht dar.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie Bilder aus der Vorbereitung und Durchführung finden Sie auf unserer Homepage. Der direkte Weg dorthin führt über folgenden Link: Landesversammlung 2021

Dort finden Sie außerdem die seitens der Landesvorstandschaft eingebrachte Agenda 2021 sowie die Pressemitteilung zur Veranstaltung.

Die analogen Tagungsunterlagen, die von der beauftragten Druckfirma bereits am 09.11.2021 zum Versand an die Deutsche Post gegeben wurden, sind leider nach wie vor nicht auffindbar. Wir gehen davon aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt noch zugestellt werden. Ebenfalls per Post werden Sie im Laufe der kommenden Wochen eine Neufassung des Mitgliederverzeichnisses erhalten.

Schon jetzt wünsche ich Ihnen im Namen der gesamten Vorstandschaft - trotz großer aktueller Herausforderungen unserer Zeit - eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit, für das neue Kalenderjahr alles Gute, viel Kraft und vor allem Gesundheit.

Mit kollegialen Grüßen

gez. Jürgen Heiß
Landesvorsitzender
im Bayerischen Schulaufsichtsverband e. V.

 Mitgliederinformation 06/2021

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